Freitag, 25. Februar 2011

Wochensplitter 08/2011 19.02.11 – 25.02.11


Themen: Pressebesuch, www.gutegutscheine.de

Pressebesuch
Man plane etwas über mein Kochbuch zu schreiben, so eine Email letzte Woche. Ob ich denn Zeit hätte? Das klang schon interessant, verspreche ich mir doch einen kleinen Werbeeffekt in meiner Heimatstadt. Ich könnte doch mal in die Redaktion kommen, meinte der Redakteur. Das könnte ich schon, aber wäre es nicht besser, wenn ich gleich demonstriere um was es geht. Ruckzuck war ein kleines Abendessen ausgemacht und vorbereitet. Ein thai-unerfahrener Reporter sollte jetzt auch nicht mit einem superscharfen Curry überfallen werden, nur damit die Klischees erfüllt werden. Nein, ganz behutsam aßen wir einen Glasnudelsalat mit Shrimps und Hackfleisch zur Vorspeise. Etwas Schärfe, etwas Süße, etwas Bitteres, etwas Salziges, etwas Umami, alle Geschmacksnerven sollten beteiligt sein. 


Als Hauptspeise gab es ein rotes Curry, das ich aber mit weniger roter Currypaste zubereitete. Dazu gab es Bohnen, Hackfleisch und Garnelen. Jochen, so hieß der Redakteur, durfte auch beim Zubereiten zusehen und ich konnte einiges über meine Art zu kochen erzählen. Auf den Bericht, der an einem Wochenende erscheinen soll, bin ich gespannt.

www.gutegutscheine.de
Ob man mein Kochblog mit erwähnen darf, wenn es um die originellsten 20 deutschen Kochblogs ginge, lautete eine Anfrage letzte Woche. Man darf natürlich mein Blog erwähnen, welcher Blogger würde sich dagegen sträuben? Allein, dass ich mit meinem Blog überhaupt jemandem positiv auffalle, gefällt mir gut.  Mehr darüber zu lesen gibt es hier.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Kartoffelgratin für zwei


- 9,5°C! Na, Klasse! Wirklich gut, dass ich letzte Woche meine Motorradsaison eröffnet habe. Dafür steht mein Zweirad jetzt an der Straße und wird immer noch nicht benutzt. Bei diesen Temperaturen, ich bin doch kein Eisbär! Mir fehlt der warme Pelz! Der fehlt auch unseren Schneeglöckchen, die vorwitzig ans Licht gewachsen sind und jetzt alles hängen lassen.


Bei den Temperaturen stellt man sich doch gern vor oder neben den Herd. Die Küche ist sowieso der wärmste Ort des Hauses, wenn gekocht wird. Mit dem Gratin habe ich unseren Geschmack voll getroffen.


Zutaten:
800 g Kartoffeln
200 ml Milch
100 ml Weißwein
200 ml Sahne
Pfeffer
Salz
Muskat
Knoblauchzehe
Butter
Geriebener Bergkäse

Zubereitung:
Die Knoblauchzehe fein hacken. Die Milch mit dem Weißwein und der Sahne zum Kochen bringen. Die Knoblauchzehe dazugeben, salzen, pfeffern, Muskat dazugeben und aufkochen.

Die Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden.

Eine feuerfeste Form mit Butter einfetten und die Kartoffelscheiben schuppenartig einlegen. Die heiße Milch darüber gießen und mit geriebenem Bergkäse bestreuen.
Für etwa 50 – 60 Minuten bei 180°C im Backofen garen.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Putenoberkeule im Römertopf


Zeit war vorgestern wenig um etwas zu kochen. Ein Journalist unserer Tageszeitung hatte sich angekündigt und wollte herausbekommen ob thailändische Küche auch für ihn bekömmlich ist. So saßen wir fast drei Stunden zusammen und unterhielten uns über die fränkische und natürlich über die Thai-Küche. Ist sie leichter, bekömmlicher, besser verträglich, kann man damit abnehmen? Können tut man schon, nur bin ich nicht unbedingt das Paradebeispiel dafür. Wie sagte Karl Valentin: „Hoffen wir, dass es nicht so schlimm wird, wie es ist!“ (Anm.: zweimal lesen!)  ;-)
Mehr gibt es dann im Wochensplitter oder spätestens nächste Woche zu lesen.

Ein Geflügelgericht aus meinem Archiv – Pute aus dem Römertopf. So einen Topf haben wir schon sehr lange und haben auch alle möglichen Rezepte in ihm ausprobiert. So etwas macht wenig Arbeit und geht von ganz allein. Man darf allerdings nicht neugierig zwischendrin mal in den Topf gucken. Der Topfdeckel verhindert das Entweichen der feuchten Garluft und darf nicht angehoben werden. Ich habe Kartoffel-Spaghetti (aus einem etwas abgewandelten Mälzer-Rezept) dazu serviert. Das Rezept gibt es später.


Zutaten:
600 g Putenoberkeule
Salz
Pfeffer
Cayenne-Pfeffer
2 Zwiebeln
Beifuß


Zubereitung:
Den Römertopf etwa 1 Stunde wässern.

Die Oberkeule putzen, waschen und abtrocknen. Mit Salz, Pfeffer und Cayenne-Pfeffer gut würzen.

Die Zwiebeln schälen, in Achtel teilen und mit dem Beifuß in den Römertopf geben.

Den Römertopf in den kalten Backofen geben und 120 Minuten (ohne den Deckel zu heben) bei 180°C backen lassen.

Die Putenoberkeule aus dem Römertopf nehmen und warm stellen. Aus dem Bratensatz eine Soße zubereiten. 

Dienstag, 22. Februar 2011

Buletten-Baguette

Der Wille war ja da, im letzten Handballspiel in der 2. Bundesliga gegen den HC Erlangen. Zumindest bis zur 42. Minute. Dann merkte man immer mehr, dass die Zweitligatauglichkeit bei einigen Spielern nicht so sehr vorhanden ist, um es auf einen kurzen Nenner zu bringen und ohne einem Spieler zu nahe zu treten. Die Positionen Rückraum Mitte, Kreis und Torwart können mit bundesligatauglichen Spielern besetzt werden. Der Rest ist Schweigen. Es war auch ein bisschen traurig mit anzusehen wie eine Handvoll Erlangener Zuschauer die Stimmgewalt in der Halle übernahmen. Auf dem Spielfeld wie auf den Zuschauerrängen war man starr wie von einer Schlange gebannt. Letztlich ein verdienter Sieg der Gäste, der aber nicht an der spielerischen Stärke der Mittelfranken lag, sondern an den erschreckend vielen technischen Fehlern der Vestestädter.

Aus  dem ersten Kochbuch von Tim Mälzer „Born to cook“ habe ich mir ein richtiges Männer-Rezept herausgesucht. So richtig etwas für den Fernsehabend, allerdings etwas schwierig zu essen, am besten weit über den Teller gebeugt. Buletten oder Fleischpflanzerl oder Hackfleischklößchen mit einer Remoulade unten drunter und einem einfachen Salat oben drüber. Alles in einem knusprigen Baguette, mit einem Glas Bier ein Genuss.


Zutaten für die „Buletten“:
1 Zwiebel
1 altes Brötchen
1 Knoblauchzehe
500 g gemischtes Hackfleisch
2 Eier
rosenscharfes Paprikapulver
Cayennepfeffer
Thymian
1 TL scharfer Senf
Butaris

Zubereitung:
Die Zwiebel und die Knoblauchzehe fein würfeln, das Brötchen einweichen und ausdrücken und  dann alle Zutaten gut miteinander vermengen. In Butaris werden handtellergroße Hackfleischklößchen geformt und knusprig braun ausgebraten.

Zutaten für den „Salat“:
4 Tomaten
1 Zwiebel
Ketchup

Zubereitung:
Die Tomaten und die geschälte Zwiebel würfeln undvermengen. Mit Ketchup vermischen, so dass der Salat eine pastenähnliche Konsistenz bekommt.

Zutaten für die „Remoulade“:
1 Apfel
2 gekochte Eier
2 Gewürzgurken
Estragon
Petersilie
150 g Mayonnaise
Salz
Pfeffer

Zubereitung:
Den Apfel, die Eier, die Gewürzgurken und die Kräuter klein hacken, mit der Mayonnaise vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. Eventuell mit wenig Gewürzgurkenwasser verrühren, wenn die Remoulade zu fest wird.


Dann wird alles zusammengebaut:
Für unser „Buletten-Baguette“ brauchen wir, logisch, noch ein knuspriges Baguette und etwa 10 knusprig gebratene Baconscheiben. Das Baguette wird der Länge nach aufgeschnitten und das untere Teil mit der Remoulade bestrichen. Darauf legen wir dann die Hackfleischklößchen. Auf die Hackfleischklößchen werden die Baconscheiben gelegt und auf diese wird mit einem Löffel der Salat gelegt. Den oberen Teil des Baguettes darauf legen und in Portionen schneiden.

Noch eine Anmerkung zum Originalrezept: Mälzer will zusätzlich für die Buletten zwei weitere Brötchen und 200 ml Milch oder Wasser. Ich finde das unnötig. Das macht die Hackfleischmasse nur wässrig. Ob er es so wie in seinem Buch beschrieben jemals gekocht hat? Meine Variante schmeckt und hat auch geklappt.


Montag, 21. Februar 2011

Nachgekocht: Moussaka von „tobias kocht“

Mein Ordner mit den Rezepten, die ich irgendwann einmal nachkochen möchte, wird immer größer. Leckerste Sachen habe ich da kopiert. Ich werde wahrscheinlich im ganzen Leben nicht alles probieren können. Von meinen Kochbüchern will ich da erst gar nicht schreiben.  Das erste Blogger-Rezept, das ich nachkochen möchte ist die Moussaka von „tobias kocht“. Das Rezept ist sehr einfach und man könnte es als absolutes „Slow Food“ bezeichnen. Die einzige Hürde ist, die Bechamelsoße nicht anbrennen zu lassen. Na ja, das klappte gerade noch. ;-)
Eine Moussaka war das erste griechische Gericht, dass ich 1976 in dem ersten griechischen Restaurant Coburgs aß, das am Steintor bei der Abzweigung zur Unteren Realschulstraße lag. Dieser erste Kontakt hat schon etwas geprägt. Ich habe dann alle möglichen Gerichte versucht. Ein anderer Renner war gegrillter Oktopus. Nie aber hatte ich ein Rezept, das mir nachkochenswert erschien. Das änderte sich als ich den Post bei „tobias kocht“ fand. Das Ergebnis war köstlich und wird mit Sicherheit wiederholt werden.


Zutaten:
Olivenöl
1 Zwiebel
500 g Rinderhack
2 Knoblauchzehen
1 Dose Tomaten
250 ml Rotwein
2 Lorbeerblätter
½ Stange Zimt
3 EL Tomatenmark
2 TL getrockneter Thymian
2 TL getrockneter Oregano
2 Auberginen
6 Kartoffeln
Olivenöl
200 g Butter
4 EL Mehl
400 ml Milch
Salz, Pfeffer
1 Ei (hab ich vergessen)

Zubereitung:
Die fein gehackte Zwiebel in wenig Olivenöl anbraten. Sobald sie etwas Farbe bekommen, den fein gehackten Knoblauch und das Hackfleisch dazugeben. Mit Geduld das Hackfleisch durchbraten, dann die gestückelten Dosentomaten, das Tomatenmark, Thymian, Oregano und die Zimtstange dazugeben. Alles gut unterheben, dann mit Wein aufgießen und die Lorbeerblätter dazugeben.

Sechs mittelgroße Kartoffeln habe ich geschält und in möglichst gleich dicke Scheiben geschnitten. In einer großen Pfanne habe ich die Kartoffeln mit wenig Olivenöl gebraten. Auf Salz und Pfeffer habe ich, rezeptgemäß, verzichtet. Die beiden Auberginen habe ich in gleich dicke Scheiben geschnitten und nicht geschält. Dann habe ich sie in einer beschichteten Pfanne fettfrei gebräunt.

Die gebratenen Kartoffeln durften in der Zwischenzeit etwas abkühlen. Erst dann habe ich sie in einer großen feuerfesten Form geschichtet. Darüber habe ich dann die Auberginenscheiben gelegt. Die Hackfleischmasse hatte in der Zwischenzeit eine schöne, fast cremige Konsistenz. Ich hätte sie immer wieder probieren können. Jetzt habe ich nur noch den Zimt und die Lorbeerblätter herausgefischt und dann glatt und eben auf die Auberginen gefüllt.

Für die Bechamel habe ich die Butter im Topf schmelzen lassen und dann das Mehl untergerührt und angeschwitzt. Bei nicht zu viel Hitze wird dann die Milch mit einem Schneebesen eingerührt. Jetzt hätte ich den Topf vom Herd ziehen müssen und eigentlich ein Ei dazugeben sollen. Das Ei habe ich leider vergessen. Es ging aber auch so. Salz und Pfeffer dazu, die Konsistenz (wie Joghurt) hat gepasst. Zusätzliches Wasser war nicht nötig.

Die Bechamelsoße wird dann auf die Hackfleischmasse gegeben. Zwischenzeitlich habe ich schon den Backofen auf 200°C vorgeheizt. Die Moussaka soll eine Stunde im Ofen backen. Dann wird der Ofen ausgeschaltet. Die Moussaka bleibt im Ofen bis der Ofen abgekühlt ist. Zum Abendessen haben wir den Ofen nur noch einmal eingeschaltet und die Moussaka aufgewärmt. Göttlich! Ein super Rezept, danke Tobias!


 
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Blog-Event LII - Soulfood - Futter für die Seele (Einsendeschluss 15. Januar 2010)